






Der Reisu-l-ulema der Islamischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina (Großmufti) Dr. Husein Kavazović besuchte in der Zeit vom 23.11. bis zum 27.11.2023 die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD).
Die Freitagspredigt hielt er am 24.11.2023 in der Moscheegemeinde der IGBD in Nürnberg.
Im Rahmen dieser Freitagspredigt erinnerte er untere anderem an die Vertreibung der Juden aus Spanien, die in Bosnien und Herzegowina mit offenen Armen empfangen wurden. Die jüdische Gemeinde in Bosnien und Herzegowina haben zur Entwicklung der Gesellschaft und der Stadt Sarajewo einen bedeutenden Beitrag geleistet.
Er warnte davor, dass Einzelpersonen versuchen, sich gegen Muslime und Juden zu stellen und einerseits den Koran und andererseits die jüdische Bibel missbrauchen, indem sie Versezitieren, die sie nicht verstehen.
„Es gibt keinen Konflikt zwischen Muslimen und Juden. Es gibt einen politischen Konflikt zwischen den Palästinensern und Israel, und sie müssen ihn lösen, und sie werden es tun, so Gott will. Wir müssen ihnen dabei helfen.“ - sagte der Großmufti und fügte hinzu, dass es keinen Platz für Hass, Antisemitismus und Islamophobie gebe.
Der bosnische Großmufti Kavazović:
„Es gibt keinen Platz für Hass, Antisemitismus und Islamophobie.“
Er erinnerte daran, dass ein/e Muslim/in nicht hassen kann, dass sie/er die Wahrheit sagen muss, und dass es keinen Hass in den Herzen geben darf. Er appellierte an die Anwesenden, eine verantwortungsvolle Gemeinschaft von Muslimen zu sein und mit anderen, sowohl Christen als auch Juden, ein Haus des Friedens zu bauen.
In der Predigt rief er die Gläubigen dazu auf, sich an Gottes Geschöpfe, Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen, zu wenden, um ihnen zu helfen, wohlwollende und starke Persönlichkeiten zu werden.
„Das wird euch nur gelingen, wenn ihr als Gemeinde auftretet. Wenn ihr denkt, dass dies nur die Aufgabe für Imame ist, liegt ihr falsch. Ein Einzelner, egal wer er ist, kann die Verpflichtung der gesamten Gemeinschaft nicht erfüllen,“ betonte der Großmufti.
Er erklärte, dass nur starke Glaubensgemeinschaften, Verbrechen und Böses gegen Muslime, wo auch immer auf der Welt, beeinflussen und verhindern können.
„Erinnern wir uns daran, dass die Gefährten des Propheten Muhammed diese Stärke hatten und sich für den Schutz kleinerer und gefährdeter Gemeinschaften von Muslimen einsetzten, wo auch immer sie waren. Leider können wir in unserer Zeit erleben, dass in verschiedenen Teilen der Welt immer wieder Gewalt und Verbrechen gegen unsere muslimischen Brüder und Schwestern verübt werden. Es bricht uns das Herz, wenn wir die Bilder von getöteten und unschuldigen Musliminnen und Muslimen sehen. Dies sind die Tage, in denen wir viel über die Worte Muhammeds, Friede sei mit ihm, nachdenken sollten: „Wer von euch eine hässliche Tat sieht, der soll sie mit seiner Hand entfernen, und wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann soll er sie mit seiner Zunge verurteilen, und wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann soll er sie mit seinem Herzen verachten. Das ist das Mindeste, was ein Gläubiger tun kann“, sagte Großmufti Kavazović.Der bosnische Großmufti Kavazović über die bosnisch-muslimische Gemeinde in Deutschland:
„Ich sage das, weil ich glaube, dass ich heute an diesem Ort gesehen habe, dass es sich um eine starke und verantwortungsbewusste Gemeinschaft von Muslimen handelt, die eine Führungsrolle auf diesem Weg übernehmen kann und soll, damit sie vollends integriert und eine erkennbar starke Gemeinschaft von Muslimen in diesem Land wird.“
Er forderte die Bosniaken in Deutschland auch auf, die Islamische Gemeinschaft in diesem Land sichtbar zu machen, was nur durch ihre vollständige Integration und die Umwandlung in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts möglich sei: „Verpasst dies nicht. Hin und wieder bieten sich uns einige Möglichkeiten. Wenn sich diese Tür schließt, können wir das nicht mehr tun. Ich sage das, weil ich glaube, dass ich heute an diesem Ort gesehen habe, dass es sich um eine starke und verantwortungsbewusste Gemeinschaft von Muslimen handelt, die eine Führungsrolle auf diesem Weg übernehmen kann und soll, damit sie vollends integriertund eine erkennbar starke Gemeinschaft von Muslimen in diesem Land wird.“
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