

Genozid von Srebrenica gilt in Europa als das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
Am 11. Juli 1995 nahmen serbische Einheiten die Stadt Srebrenica unter Führung des Militärchefs Ratko Mladić ( wegen Völkermords zur einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt) ein und töteten in den darauffolgenden Tagen über 8.000 Bosniaken , Männer und Jungen.
Srebrenica, ein kleiner Ort im Osten von Bosnien und Herzegowina nahe der Grenze zu Serbien, wurde zur Zufluchtsstätte vor allem für bosnische Muslime. Die Vereinten Nationen hatten das Gebiet zur UNO-Sicherheitszone erklärt, in der niederländische Truppen Sicherheit gewährleisten sollten.
Serbische Truppen unter Führung des Armeechefs Ratko Mladić am 11. Juli Srebrenica einnahmen, konnten die UN-Soldaten keine Gegenwehr leisten – ein Umstand, der bis heute zu Diskussionen über die Mitschuld der niederländischen UN-Soldaten führte. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich dort unter 42000 Zivilisten, ungefähr 36.000 Flüchtlinge.
Von Srebrenica rückten die Einheiten unter der Führung von Mladić schon bald nach Potočari vor. Am 12. und 13. Juli begannen die Soldaten, Frauen und Männer zu trennen. Sie gaben vor, nach Kriegsverbrechern zu suchen. Frauen und Kinder wurden auf Lastwagen und in Bussen abtransportiert und bis kurz vor Bosniaken kontrolliertes Gebiet gebracht. Die zurückgebliebenen Männer, wurden von serbischen Truppen an verschiedenen Orten hingerichtet und verscharrt. Um den Massenmord an den mehr als 8.000 Menschen zu verschleiern, hoben die Täter einige Gräber später wieder aus und verteilten die menschlichen Überreste auf andere Gebiete. Das Umbetten der Leichen fand auch nach Ende des Krieges noch statt.
Anlässlich des Jahrestags werden die Überreste von weiteren 14 exhumierten und identifizierten Srebrenica-Opfern auf dem Gedenkfriedhof in Potočari bei Srebrenica beerdigt. Das jüngste unter den Identifizierten sei 17 Jahre alt, das alteste
68. Wie in den Jahren zuvor werden nur Teile der Skelette beerdigt, da diese auf verschiedene Massengräber verteilt wurden, um die Verbrechen zu vertuschen. Bis heute wurden auf dem Friedhof in Potočari insgesamt 6.751 Opfer beerdigt, weitere 237 Opfer wurden auf Wunsch der Angehörigen an anderen Orten begraben. Die Überreste von mindestens 800 Opfern wurden bis heute nicht gefunden.
Die UN-Generalversammlung hat den 11. Juli ab dem kommenden Jahr zum Internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord in Srebrenica 1995 erklärt. Die Resolution war von Deutschland, Ruanda und viele andere Staaten initiiert.
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