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Dortmund: Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von Srebrenica

Dortmund: Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von Srebrenica
Dortmund: Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von Srebrenica Dortmund: Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von Srebrenica

Am 17. Juni 2023 wurde der traditionelle Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von Srebrenica (Bosnien und Herzegovina) in Dortmund abgehalten.

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Bei der Veranstaltung hatte sich auch im Namen der IGBD  der Präsident( der IGBD)  mit dieser Botschaft gewendet:

Ziel ist es, eine Erinnerungskultur in Deutschland zu verankern und nationalistischem Streben entgegenzuwirken.

Sehr verehrten Damen und Herren,

Genozid von Srebrenica war eines der schrecklichsten Verbrechen der menschlichen Geschichte. Heute gedenken wir tausenden von ermordeten Bosniaken, die diesem unvorstellbaren Völkermord zum Opfer fielen.

Obwohl mir schwer fällt über die Ereignisse in Bosnien-Herzegowina in den 90er Jahren zu sprechen – muss ich. Das müssen wir alle, weil uns das alle was angeht: es passierte mitten in Europa und zwar nach dem die zivilisierte Welt schon so oft nach dem Holocaust gesagt hat: Nie Wieder. Das es trotzdem passieren konnte, ist ein großer Zivilisationsbruch.

Heute, 28 Jahre später fragen wir uns: wie es möglich war, dass so viele unschuldige Menschen ermordet wurden? Wir fragen uns aber auch warum die ganze Welt weggeschaut hat? Die Tatsache, dass der Völkermord live im Fernsehen übertragen wurde und dass die zivilisierte Welt weggeschaut hat ist einfach schrecklich. Das tut weh.

Deshalb müssen wir auf diese Weise, durch Friedensmärsche und andere Initiativen Europa und die ganze Welt über die schrecklichen Ereignisse auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas, während der Agression, erfahren lassen. Denn die Ideologie, die den Genozid verursacht hat ist immer noch lebendig und anwesend in der bosnischen Gesellschaft: vor allem in den kommunalen Strukturen und der Entität Republika Srpska, reicht aber auch bis in die obersten Staatsorgane.

Mächte die Bosnien damals vernichten wollten, versuchen das selbe heute noch im Frieden. Somit dauert der Kampf um ein multikulturelles Bosnien weiter.

Diesen Kampf kann Bosnien-Herzegowina alleine nicht stemmen. Die Weltgemeinschaft muss hier die Verantwortung übernehmen und Bosnien helfen die grundlegenden Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Würde des Menschen usw. zu verteidigen.

Leider können wir immer wieder beobachten, dass den Politikern dort, die sich für Spalltung und Ausgrenzung einsetzen, Respekt gezeigt wird, das man mit den Trägern solcher Politik verhandelt und versucht Kompromisse zu finden. Das geht nicht, meine Damen und Herren. Dem faschistischen Gedankengut in Bosnien-Herzegowina muss von den einzelnen europäischen Mitgliedsstaaten und der EU generell eine klare Absage erteilt werden. Mit den Trägern der faschistischen Ideologien darf man nicht verhandeln und mit denen Kompromisse machen.

Bosnien-Herzegowina ist in seinem Wesen ein Europa im kleinen: bunt, vielfälltig, multikulturell und multikonfessionel. Scheitert Bosnien, dann würde das Scheitern der Europa bedeuten und aller Werte für die Europa steht.  Genau diese Werte haben viele Menschen in Bosnien-Herzegowina verteidigt und mit dem eigenen Leben bezahlt.

Die Erinnerung an diese Opfer soll uns mahnen, Verantwortung zu übernehmen und für ein demokratisches, freies und friedlich-tolerantes Land zu kämpfen.

Diese Gedanken lagen mir am Herzen, und die wollte ich heute und hier mit euch teilen. In der Hoffnung, dass die klaren Worte, die wir heute hier gehört haben, uns alle dazu bewegen, unseren Beitrag zu leisten, dass solche Ereignisse, wie Genozid in Srebrenica, nimandem wieder passieren. 
 
Zenahir Mrakovic
Präsident IGBD

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